Was ist eine Frozen Shoulder?
Eine Frozen Shoulder, auch bekannt als Schultersteife oder adhäsive Kapsulitis, ist eine Erkrankung, bei der die Gelenkkapsel der Schulter verdickt, entzündet und verklebt. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen der Beweglichkeit und verursacht häufig starke Schmerzen.
Was verursacht eine Frozen Shoulder?
Die Ursachen für eine Frozen Shoulder lassen sich in drei Hauptgruppen unterteilen:
- Idiopathische Frozen Shoulder: Die Ursache ist unbekannt, tritt oft spontan auf, insbesondere bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren. Begleitende Erkrankungen wie Diabetes können ein Risikofaktor sein.
- Posttraumatische Frozen Shoulder: Entwickelt sich nach einer Verletzung der Schulter, z. B. nach einem Bruch oder einer Luxation.
- Postoperative Frozen Shoulder: Tritt nach einer Schulteroperation auf, häufig aufgrund eingeschränkter Bewegung während der Heilungsphase.
Welche Symptome treten bei einer Frozen Shoulder auf?
Zu den Hauptsymptomen gehören:
- Zunehmende Bewegungseinschränkungen in alle Richtungen.
- Starke Schmerzen, vor allem nachts oder bei abrupten Bewegungen.
- Ein Verlauf in drei Phasen: Einfrieren (Schmerzphase), Gefroren (Steifheitsphase) und Auftauen (Erholungsphase).
Wie wird eine Frozen Shoulder behandelt?
Die Behandlung richtet sich nach der Phase der Erkrankung und umfasst:
- Konservative Therapie:
- Schmerztherapie mit Medikamenten.
- Physiotherapie zur Wiederherstellung der Beweglichkeit. Dabei ist es essentiell, dass die physiotherapeutischen Übungen vorrangig vom Patienten selbst durchgeführt werden. Es wird empfohlen, 5 bis 10 Bewegungseinheiten von jeweils 5 Minuten pro Tag eigenständig zu Hause durchzuführen. Der Physiotherapeut dient dabei als Instruktor und Supervisor. Er definiert Übungen, gibt Anleitungen, kontrolliert die korrekte Ausführung, setzt Ziele und überprüft den Fortschritt. Die Therapie findet also hauptsächlich zu Hause statt und nicht in den wenigen wöchentlichen Sitzungen beim Physiotherapeuten. Es ist wichtig, dass Patienten verstehen, dass allein der Besuch beim Physiotherapeuten, etwa ein- bis dreimal wöchentlich, nicht ausreichend ist. Ohne eigenständige Übungen wirkt die Therapie wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
- Lokale Injektionen, z. B. Kortison, um die Entzündung zu lindern.
- Operative Therapie:
- In seltenen Fällen, wenn konservative Methoden keine Wirkung zeigen, wird eine Arthroskopie durchgeführt, um Verklebungen zu lösen.
Wie lange dauert die Heilung?
Eine Frozen Shoulder kann ohne Behandlung bis zu 2-3 Jahre anhalten. Mit gezielter Therapie kann der Heilungsverlauf jedoch erheblich beschleunigt werden. Eine frühzeitige Diagnose und die konsequente Einhaltung der Therapiepläne führen in den meisten Fällen zu einem guten Heilungserfolg.
Kann eine Frozen Shoulder vermieden werden?
Leider kann das Risiko für die Entwicklung einer Frozen Shoulder nicht prognostiziert werden. Frühzeitige Mobilisation nach Operationen wird zwar häufig angewandt, jedoch zeigt die Literatur, dass dies das Auftreten einer Frozen Shoulder nicht verringert. Zudem muss stets die vom Operateur definierte Protektion und Immobilisation berücksichtigt und respektiert werden, da die Sehnen- oder Knochenheilung klar oberste Priorität hat.
Dieses Kapitel soll Patienten verständlich und klar über die Frozen Shoulder informieren und ihnen Orientierung bei der Behandlung geben.