Sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,
die Heilung nach einer inversen Schulterprothese erfordert eine strukturierte Nachbehandlung. Bitte beachten Sie die folgenden Phasen:
Phase 1: die ersten 14 Tage nach der Operation
• Konsequentes Tragen der Schlinge: Der Arm soll konsequent in der Schlinge ruhiggestellt sein.
• Kühlung gegen Schwellung und Schmerzen: Coldpacks oder Eis dürfen verwendet werden. Dabei muss stets ein Handtuch die Haut vor Kälte schützen, um Erfrierungen zu vermeiden.
• Schmerzmittel gemäß ärztlicher Verordnung: Schmerzmedikation kann bis zur vollen Dosis eingenommen werden. Falls die Schmerzen nicht stark sind, kann die Medikation reduziert oder weggelassen werden.
• Bewegungserlaubnis: Finger, Handgelenk und Ellbogen dürfen bewegt werden. Die Schulter selbst bleibt in der Schlinge ruhiggestellt.
• Pendelübungen: 3-mal täglich dürfen Pendelübungen durchgeführt werden, frühestens ab dem 3. postoperativen Tag (48 Stunden nach der Operation).
• Lymphdrainage erst nach vollständigem Hautverschluss: In den ersten 14 Tagen dürfen keine Lymphdrainagen durchgeführt werden, um eine Wundheilungsstörung zu vermeiden.
• Bei Flüssigkeitsaustritt: Falls in den ersten 14 Tagen Flüssigkeit aus der Wunde austritt, muss dies unverzüglich PD Dr. Florian Grubhofer mitgeteilt werden.
• Schmerzgrenze beachten: Ein leichter, ziehender Schmerz (maximal 3 auf einer Skala von 10) ist akzeptabel. Stärkere Schmerzen erfordern eine Anpassung der Belastung.
• Entfernung des Pflasters und der Steristrips: nach 14 Tagen nach der Operation muss das Pflaster und die Steristrips ärztlich (Hausarzt oder PD Dr Florian Grubhofer) entfernt werden. Die Haut muss verschlossen sein und es darf keine Flüssigkeit austreten. Ist dies nicht der Fall, soll Kontakt mit PD Dr Florian Grubhofer aufgenommen werden.
Phase 2: 3. bis 6. postoperative Woche
• Konsequentes Tragen der Schlinge: Die Schlinge muss weiterhin konsequent getragen werden.
• Passive Bewegungsübungen erlaubt: Bewegungen der Schulter dürfen ausschließlich durch den gesunden Gegenarm geführt werden.
• Pendelübungen weiterhin erlaubt: Sie können weiterhin durchgeführt werden, um die Beweglichkeit zu erhalten.
• Keine aktive Belastung: Der Arm darf in dieser Phase noch nicht belastet werden.
• Schmerzgrenze beachten: Bewegungen und Übungen dürfen leichte Schmerzen (0–3/10) verursachen, stärkere Schmerzen erfordern eine Anpassung der Bewegung oder Belastung.
Phase 3: 7. bis 12. postoperative Woche
• Schlinge weglassen: Die Schlinge kann nun abgelegt werden.
• Aktive Bewegungsübungen: Der Arm darf nun aktiv bewegt werden.
• Selbstständiges Üben: Der Patient soll die erlernten Übungen konsequent selbst durchführen.
• Physiotherapie 1–2 Mal pro Woche: Physiotherapie ist weiterhin wichtig, um das Bewegungsausmaß zu kontrollieren, neue Bewegungsziele zu setzen und neue Übungen zu erlernen.
• Schmerzgrenze beachten: Ein Schmerz von 0–3/10 ist akzeptabel. Stärkere Schmerzen erfordern eine Anpassung der Übungen.
Phase 4: ab der 13. postoperativen Woche
• Beginn der Belastung: Es darf mit gezielten Kräftigungsübungen begonnen werden.
• Stufenweise Steigerung der Belastung: Die Übungen dürfen langsam bis zur Vollbelastung gesteigert werden.
• Regelmäßige physiotherapeutische Kontrolle: Physiotherapie bleibt weiterhin essenziell, um Fehlbelastungen zu vermeiden.
• Schmerzgrenze beachten: Schmerzintensität von maximal 3/10 ist akzeptabel. Stärkere Schmerzen erfordern eine Reduktion der Belastung oder Anpassung der Übungen.
Bitte halten Sie sich strikt an die Vorgaben, um eine optimale Heilung zu gewährleisten. Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich an PD Dr. Florian Grubhofer oder Ihre Physiotherapie.
Mit besten Grüßen
PD Dr Florian Grubhofer